In der Musikwissenschaft gibt es zahlreiche Klassifikationssysteme, die dazu dienen, die unzähligen Arten von Musikinstrumenten ordentlich einzuordnen.
Eines dieser Systeme ist das Hornbostel-Sachs-System, das als eines der umfassendsten und anerkanntesten in der Musikwelt gilt.
In diesem Blogbeitrag werden wir uns näher mit der Hornbostel-Sachs-Systematik befassen und dabei auf ihre Ursprünge, Struktur und Anwendung eingehen.
Geschichte und Ursprung
Die Hornbostel-Sachs-Systematik ist eine Klassifikation für Musikinstrumente, die zuerst 1914 von den Musikologen Erich Moritz von Hornbostel und Curt Sachs veröffentlicht wurde. Beide waren deutschstämmige Musikwissenschaftler, die sich intensiv mit der Erforschung und Kategorisierung von Musikinstrumenten aus aller Welt beschäftigten. Ihr System hat sich seit seiner Einführung als das vorherrschende in der Musikwissenschaft etabliert und wird weltweit zur Klassifizierung von Musikinstrumenten verwendet.
Die Struktur der Hornbostel-Sachs-Systematik
Das Hornbostel-Sachs-System basiert auf der Art und Weise, wie der Klang eines Instruments erzeugt wird. Es teilt die Instrumente in vier Hauptkategorien ein:
- Idiophone: Bei diesen Instrumenten ist der Körper des Instruments selbst der Klanggeber, wie beispielsweise bei Glocken oder Maracas.
- Membranophone: Hier erzeugt eine vibrierende Membran den Klang. Beispiele hierfür sind Trommeln und Tamburine.
- Chordophone: Bei diesen Instrumenten wird der Ton durch das Vibrieren von Saiten erzeugt. Hierzu zählen Gitarren, Violinen und Klaviere.
- Aerophone: Der Ton wird durch einen Luftstrom erzeugt, der durch das Instrument geleitet wird. Beispiele hierfür sind Flöten, Saxophone und Trompeten.
Im Jahr 1940 wurde eine zusätzliche Kategorie hinzugefügt:
- Elektrophone: Diese Instrumente erzeugen ihren Klang durch elektrische oder elektronische Mittel. Hierzu zählen unter anderem Synthesizer und E-Gitarren.
Anwendung der Hornbostel-Sachs-Systematik
Die Hornbostel-Sachs-Systematik wird hauptsächlich im Musikunterricht und in der musikwissenschaftlichen Forschung verwendet. Sie hilft Lehrern und Forschern, Instrumente besser zu verstehen und zu erklären, und bietet eine strukturierte Methode zur Kategorisierung von Musikinstrumenten. Darüber hinaus wird das System auch in Museen und Sammlungen angewendet, um Instrumente zu katalogisieren und zu organisieren.
Fazit
Die Hornbostel-Sachs-Systematik ist ein bewährtes und nützliches Instrument zur Klassifizierung von Musikinstrumenten. Sie bietet eine klare und logische Struktur, die es ermöglicht, die unzähligen Arten von Instrumenten auf der ganzen Welt zu verstehen und zu ordnen. Obwohl sie auf den ersten Blick komplex erscheinen mag, wird ihre Anwendung durch ihre logische und intuitive Struktur erleichtert. Sie bleibt eine unverzichtbare Ressource für jeden, der sich ernsthaft mit der Welt der Musikinstrumente auseinandersetzen möchte.