Das Pianola bringt die Kunst des Klavierspiels auf eine neue Ebene.
Sie sind eingeladen zu einem Ausflug in die Vergangenheit, als die Mechanik versuchte, den Menschen zu ersetzen..
Obwohl es selbst kein Instrument ist, hat es eine Zeit lang Staunen in der Klavierwelt hervorgerufen.
Das Pianola – ein selbstspielendes Klavier
Es handelt sich um eine mechanische Vorrichtung, die an ein normales Klavier oder einen Flügel angebracht werden kann und es ermöglicht, Musikstücke automatisch abzuspielen, indem es die Tasten und Pedale entsprechend einer gelochten Papierrolle betätigt.
Das Pianola wurde Ende des 19. Jahrhunderts erfunden und erlebte seine Blütezeit in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts, als es in vielen Haushalten, Cafés, Kinos und Konzertsälen zu finden war.
Das Pianola ist ursprünglich ein Markenname der Aeolian Company in New York, die das Instrument 1897 auf den Markt brachte. Der Name Pianola wurde jedoch so populär, dass er oft als Gattungsname für alle selbstspielenden Klaviere verwendet wurde, vor allem in den USA. In Europa war der Markenname Phonola der Firma Hupfeld in Leipzig ebenfalls sehr bekannt und wurde zeitweilig synonym verwendet.
Das Pianola war nicht das erste mechanische Musikinstrument, das Klaviermusik reproduzieren konnte. Bereits im 18. und 19. Jahrhundert gab es verschiedene Versuche, Klaviere mit Flötenwerken, Walzen, Stiften oder Lochkarten auszustatten, die jedoch meist nur eine begrenzte Anzahl von Stücken spielen konnten. Das Pianola hingegen war das erste Instrument, das eine nahezu unbegrenzte Auswahl an Musikstücken bieten konnte, indem es die Noten auf einer austauschbaren Papierrolle speicherte, die durch einen Windmotor angetrieben wurde. Die Papierrolle war mit Löchern perforiert, die den Tasten und Pedalen des Klaviers entsprachen. Ein Notengleitblock mit 88 Öffnungen tastete die Rolle ab und leitete die Luft durch pneumatische Relais zu den Spielbälgen, die die Tasten und Pedale betätigten.
Kulturelle und historische Hintergründe
Das Pianola ist einzigartig, weil es das Produkt einer bestimmten kulturellen und historischen Epoche ist, die als die “Goldene Ära” des Pianos bezeichnet werden kann. Diese Epoche erstreckte sich vom späten 19. Jahrhundert bis zum frühen 20. Jahrhundert, als das Klavier das beliebteste und prestigeträchtigste Musikinstrument war, das sowohl in privaten als auch in öffentlichen Räumen zu finden war. Es war das Instrument der Romantik, des Impressionismus und der Moderne, das die Emotionen, die Fantasie und die Experimente der Komponisten und Pianisten ausdrückte.
Das Pianola war ein Teil dieser Epoche, aber auch eine Reaktion auf diese Epoche. Das Pianola war ein Versuch, das Klavier für eine breitere und vielfältigere Öffentlichkeit zugänglich zu machen, die nicht unbedingt die Fähigkeiten, die Zeit oder das Geld hatte, um Klavier zu lernen oder zu spielen. Das Pianola war auch ein Versuch, das Klavier an die neuen technischen und kulturellen Bedingungen anzupassen, die durch die Erfindung und Verbreitung von Schallplatten, Radio, Film und anderen Medien entstanden.
Musikalische Werke für Pianola
Das Pianola war nicht nur ein Instrument für die Wiedergabe von populärer und klassischer Musik, sondern auch ein Instrument für die Schaffung von neuer Musik. Einige Komponisten schrieben speziell für das Pianola oder nutzten es als Inspirationsquelle für ihre Werke. Hier sind einige Beispiele von musikalischen Meisterwerken, in denen das Pianola eine Rolle spielt:
– Igor Strawinsky – Die Geschichte vom Soldaten (1918)
– Paul Hindemith- Kammermusik Nr. 1 (1922)
– Conlon Nancarrow – Studies for Player Piano (1948–1992)
Einführung in die Schlüsselelemente dieses Instruments
Das Pianola besteht aus mehreren Schlüsselelementen, die es ermöglichen, die Musik von einer Notenrolle auf ein Klavier zu übertragen. Diese sind:
– Der Vorsetzer: Dies ist die Vorrichtung, die an das Klavier oder den Flügel angebracht wird und die Tasten und Pedale entsprechend der Notenrolle betätigt. Der Vorsetzer besteht aus einem Notengleitblock, einem pneumatischen Relais, einem Spielbalg und einem Regulator.
– Die Notenrolle: Dies ist der Lochstreifen aus Papier, der die Musik enthält. Die Notenrolle wird durch einen Windmotor angetrieben, der entweder manuell oder elektrisch betrieben wird. Die Notenrolle ist mit Löchern perforiert, die den Tasten und Pedalen des Klaviers entsprechen. Die Notenrolle kann verschiedene Formate haben, je nach Hersteller und System.
– Die Steuerung: Dies ist das Bedienfeld, das dem Benutzer die Möglichkeit gibt, die Musik nach eigenem Geschmack und Können zu gestalten. Die Steuerung besteht aus verschiedenen Hebeln und Knöpfen, die die Geschwindigkeit, die Lautstärke, den Anschlag und die Pedalierung der Musik beeinflussen.
Woher bekommt man ein Pianola?
In Amsterdam gibt es ein Pianola Museum. In ihm sind mehr als 20.000 Notenrollen und cirka 50 Musikinstrumente ausgestellt. Wer sich eines anschaffen möchte, kann nur auf ein antiquarisches Schnäppchen hoffen.
Modernere Formen des Pianola sind aufgrund des Fortschritts der Technik bereits mit Steuerungen ausgerüstet, die im Instrument eingebaut sind.
Dadurch hat man die Wahl, ob man selber spielt, oder eine CD einlegt.